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Von der Großbürgervilla zur Kulturinstitution
Ob als Besucher inspirierender Literaturhaus-Veranstaltungen, als Gast des legendären Cafés oder als Teilnehmer von in der Villa organisierten Privatveranstaltungen – die Bockenheimer Landstraße 102 war vielen Bewohnern von Frankfurt und Umgebung zu ihrer Zeit als „Literaturhaus“ als gastliches Haus bekannt. Der noch nicht lange zurückliegende öffentliche Diskurs um die künftige Nutzung des Hauses beendete dieses positive Bild der Villa in der Öffentlichkeit. Nach zuletzt jahrelangem Leerstand und einer damit verbundenen kulturellen Lücke wird mit der bevorstehenden denkmalgerechten Sanierung und der vorgesehenen Etablierung der Marke „Villa 102“ viel für die Wiederbelebung einer Kulturinstitution getan.
Eine solche war das 1912/13 erbaute Haus nicht immer. So spiegelt es die großbürgerliche Epoche im Frankfurter Westend ebenso wider, wie das engagierte Wirken der wohlhabenden jüdischen Bewohner der Stadt. Mit deren Entrechtung, Vertreibung und Ermordung während des „Dritten Reichs“ ist die Bockenheimer Landstraße 102 ebenso untrennbar verbunden wie mit den Themen „Arisierung“, Einbindung in die nationalsozialistischen Zukunftspläne, Bombenkrieg und Restitution. Darüber hinaus ist das Bauwerk ein Repräsentant der Besatzungszeit in der Mainmetropole wie auch der die Stadt prägenden Wirtschaftskraft und Kreativität. Als großbürgerliches Wohnhaus gebaut, entwickelte sich die Villa schließlich zu einem über die Grenzen der Stadt hinauswirkenden Zentrum für den kulturellen und bürgerlichen Dialog.
„Auch Gebäude haben ‚Lebensläufe‛. Einen solchen arbeitet das StadtteilHistoriker-Projekt zur Bockenheimer Landstraße 102 stellvertretend für die vielen prächtigen Gebäude auf, welche das Frankfurter Stadtbild geprägt haben bzw. heute noch prägen. Es erforscht die spannende einhundertjährige Geschichte des Hauses, seiner Bewohner und der Institutionen, die dort wirkten. Die ‚Biografie‛ des Hauses spiegelt dabei den Wandel von einer herrschaftlichen Villa zu einer bedeutenden Kulturinstitution wider.“
2. ergänzte Auflage
Autor: Marc Zirlewagen
Hardcover 22,5 × 22,5 cm 236 Seiten mit 113 Abbildungen
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